Schweigen ist Silber, Schreiben war Gold.
Zitat: "Einige der politisch missliebigen Blogger sind gleichzeitig Buchautoren. Die Erfahrung hat gezeigt, dass deren Bücher in vielen Fällen in kurzer Zeit zu Bestsellern aufsteigen. Durch die Platzierung auf den offiziellen Bestsellerlisten erhalten sie aber eine Sichtbarkeit, die genau das Schwarmverhalten auslöst, welches vermieden werden soll: Immer mehr Menschen kaufen das offenbar so populäre Buch. Was viele kaufen, muss ja wohl gut sein. Also empfiehlt es sich, bestimmte Verlage von der Platzierung auf den Bestsellerlisten auszuschließen und gleichzeitig jedwede Erwähnung dieser Bücher in Rezensionen, Kommentaren, Talkshows etc. zu unterbinden.
Mit Hilfe einer geeigneten PaLü-Methode können Sie sowohl die missliebigen Bücher als auch deren Autoren diskreditieren. Darauf basierend sollten Sie danach auch die Entfernung dieser Bücher aus öffentlichen Bibliotheken "anregen". Es bietet sich auch an, Vermietern von Räumen für Lesungen dieser Autoren "nahezulegen", den Vertrag im Interesse der öffentlichen Sicherheit und Ordnung wegen befürchteter Gegendemonstrationen zu stornieren. Man kann zwar den Absatz dieser Bücher aufgrund von Mundpropaganda nicht unterdrücken, aber durch das Totschweigen derselben in der Öffentlichkeit lässt sich zumindest den Eindruck erwecken, diese Werke und ihre Autoren würden auch von der Bevölkerung ignoriert.
Wenn diese Methoden nicht ausreichen, unerwünschte Bücher und Autoren aus dem öffentlichen Raum zu verbannen, dann sollten Sie auf die aggressive Diskreditierung der Autoren zurückgreifen. Hierzu eignen sich neben der pauschalen Verurteilung durch Begriffskeulen (rassistisches/rechtspopulistisches Machwerk, verschwörungstheoretische Fantasieprodukte, neo-Nazi-Propaganda etc.) auch öffentlichkeitswirksame Protestaktionen. Diese sind wiederum am besten durch Vertreter von Stiftungen und Vereinen zu organisieren, die sich der Propagierung und Verteidigung ideologisch korrekter Sichtweisen verschrieben haben. Es spielt überhaupt keine Rolle, dass kaum einer der Protestierer den Inhalt der inkriminierten Bücher kennt. Auch deshalb sind sie besonders schnell bereit, sich der Gruppe der Empörten anzuschließen.
Sie sollten aber auch Demonstrationen vor und in den Lesungen der Autoren sowie Angriffe auf die Auslagen ihrer Verleger bei Messen organisieren. Eine ausreichende Glaubwürdigkeit und Resonanz erreichen die von Ihnen beauftragten Akteure allerdings nur, wenn der Protest mit einer ekstatischen Empörung vorgetragen wird, die auch an Hysterie grenzen darf. So hat es sich bewährt, wenn eine Gruppe im Publikum solange Slogans brüllt und in Trillerpfeifen bläst, bis der Autor entnervt das Podium verlässt und die Veranstaltung abgebrochen wird.
Tätliche Angriffe gegen Personen und Sachen sind dabei nicht selten und werden in der Regel von den Medien toleriert. Empörung wird nämlich meist als Beweis für das Vorliegen von validen Empörungsgründen akzeptiert. Wenn sich diese Wut dann noch gegen die offensichtlichen "Feinde des Guten in der Gesellschaft" richtet, werden Kollateralschäden als unvermeidliche Folge eines gerechten Kampfes totgeschwiegen oder heruntergespielt. Wenn die von Ihnen beauftragten Aktivisten dabei maskiert auftreten und blitzartig wieder verschwinden, wird die Anzeige gegen Unbekannt mit Sicherheit ins Leere laufen, selbst wenn die Verletzungen des Opfers eine Anklage wegen versuchten Mordes rechtfertigen würden.
In gleicher Weise können Sie schließlich auch tätliche Angriffe auf die bekämpften Abweichler, ihre Autos oder Häuser rechtfertigen. Dass einige von ihnen zeitweise nur noch mit Personenschutz aus dem Haus gehen können, ist eine Konsequenz, über die niemand gerne reden will. So erzeugt man ein Klima der Angst und Vorsicht, in dem sich immer weniger Verlage bereitfinden, die Bücher der so bekämpften Autoren zu verlegen oder zu bewerben. Wenn sich zudem noch die großen Buchhandelsketten weigern, die Bücher zu verkaufen, ist die Schlacht schon fast gewonnen. Dadurch wird aber auch potenziellen Nachahmern der Resonanzboden entzogen."
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