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T-1: Die Notwendigkeit absurd großer Lügen



Man muss die Lüge schmieden, solange sie heiß ist.


Zitat: "Manchmal reichen passive Lügen nicht aus, um die Realitätswahrnehmung der Öffentlichkeit so zu verändern, wie Sie es vielleicht erhoffen. Dann müssen Sie zu den großen, den gemeinen Lügen greifen. Natürlich macht man sich dadurch angreifbar und kann entlarvt werden. Aber es gibt eine Methode, mit welcher Sie auch ganz offensichtlich erfundene Behauptungen so gestalten können, dass ein wesentlicher Teil davon geglaubt wird. Das reicht fast immer aus, um den gewünschten Effekt auf die öffentliche Meinung und die Stimmung in der Bevölkerung zu erzielen. Allerdings ist es wichtig, die richtige Methode auszuwählen, konsequent anzuwenden und dann ohne Zögern und Scham längere Zeit durchzuhalten.


Eine gemeine Lüge muss wie eine riesige Glocke so über die Realität gestülpt werden, so dass kaum noch etwas von ihr zu erkennen ist. (Nicht zu verwechseln mit der Methode spiegelnden Glasglocke, die Abschnitt I-1 beschrieben wird!) Wenn die Lüge also absurd groß ist, dann setzt ein allgemein verbreiteter psychologischer Reflex ein: Die meisten Menschen erkennen bewusst oder unterbewusst, dass vieles an den Behauptungen vermutlich erlogen ist, neigen aber automatisch dazu, dies für propagandistische Übertreibungen zu halten, hinter der vielleicht 20-50% Wahrheit stecken. Ist die Lüge jedoch zu klein oder zu nahe an der Realität, wird instinktiv der Lügenanteil als Propaganda abgezogen und zurück bleibt die bisherige Sicht auf die Realität. Nur bei absurd großen Lügen, entsteht jedoch der Eindruck: „Das kann unmöglich alles gelogen sein! Da muss schon etwas Wahres dran sein.“ Dieser Rest wird wirklich geglaubt. So entstehen auch Überzeugungskrieger auf der Basis von Lügen. Sie werden häufig benötigt, unter anderem für schreckliche Angriffs- und Bürgerkriege.


Die Kunst der großen Lüge wurde und wird deshalb besonders für die Rechtfertigung militärischen Massenmordens verwendet. Noch viel stärker als früher sind heute dabei zwei Triebkräfte am Werk: Einerseits tobt der Kampf um Einflusszonen in einer multipolaren Welt und andererseits haben die militärisch-industriellen Komplexe ein vitales Interesse daran, dass ihnen jährlich hunderte Milliarden Steuergelder zufließen. Letzteres kann am besten dadurch gesichert werden, dass die Kriege in vielen Teilen der Welt am Kochen gehalten werden und möglichst lange dauern. Stellvertreterkriege (irrtümlich „Bürgerkriege“ genannt) eignen sich hierfür am besten.


Einige besonders schreckliche Beispiele sollen dies verdeutlichen: Der 2. Weltkrieg wurde durch die Lüge des angeblichen Überfalls polnischer Soldaten auf den deutschen Sender Gleiwitz ausgelöst. Danach wurde unter dem Applaus eines großen Teiles der Deutschen „zurückgeschossen“.


Die Lawine des 1. Weltkrieges wurde durch die Lüge der Verantwortlichkeit der serbischen Regierung für die Ermordung des (ungeliebten) österreichischen Thronfolgers in Bewegung gesetzt. Es stellte sich jedoch später heraus, dass es ein – recht amateurhaft agierender – Anarchist war, der den Mord ausführte. Es saß resigniert in einem Café, nachdem Stunden zuvor ein Attentat seiner Gruppe scheiterte, weil der Kronprinz geistesgegenwärtig die Bombe aus seinem Wagen werfen konnte. Als er sich allerdings leichtsinnig erneut im offenen Wagen dem Publikum am Straßenrand präsentierte, ließ der Attentäter sein Getränk stehen und erschoss den Vorbeifahrenden nebst seiner Ehefrau.


Das Drama des US-amerikanischen Massenmordens in Vietnam und Laos begann mit dem angeblichen Angriff der Nordvietnamesen auf ein amerikanisches Schiff im Golf von Tonkin. Der unerklärte Krieg ging schließlich verloren. Millionen Vietnamesen wurden getötet oder verletzt. Das neutrale und wehrlose Laos wurde wegen der Rückzugs- und Transportwege Nordvietnams stärker bombardiert als jedes andere Land der Welt. Noch heute kann die Hälfe des landwirtschaftlich nutzbaren Landes wegen der großen Zahl von Blindgängern nicht beackert werden. Die Öffentlichkeit hat diesen zweiten Kriegsschauplatz und seine Opfer damals wie heute weitgehend ignoriert.


Die Lüge von Freiheitskämpfern aus der Mitte eines Volkes, die sich mutig gegen ein Unterdrückerregime erheben, ist in den letzten Jahrzehnten am weitesten verbreitet. Tatsächlich handelt es sich fast immer um Stellvertreterkriege. Meistens spielen sie Schillers Gedicht vom Zauberlehrling nach: Man unterstützt eine Gruppe mit Geld, Waffen und „Beratern“ und stellt nach einiger Zeit fest, dass sich daraus riesige Terrormilizen entwickeln, die irgendwann in die Hand beißen, welche sie eben noch gefüttert hat. In Afrika ging es zunächst um die Einflussbereiche des sozialistischen Blocks und der ehemaligen Kolonialmächte und den Zugang zu Rohstoffquellen. In Afghanistan wurde so die Taliban-Bewegung erschaffen. Im Irak, in Syrien und anderen Ländern entwickelte sich das fanatische Terrorgebilde eines angeblichen islamischen Staates.


In ähnlicher Weise wurde der „arabische Frühling“ instrumentalisiert, nachdem fragwürdige Personen angebliche Massenmorde des Regimes in Libyen vor der UNO anprangerten. Später stellte sich dies als Lüge heraus. Vorher konnte man allerdings die Aufständischen unterstützen, um einen Diktator hinwegzufegen, den man Monate zuvor noch überall mit großen Ehren empfangen hatte. Er war jedoch zu einer ökonomischen Bedrohung geworden: Das Ölgeschäft der Welt basiert auf einer ungesicherten Chiralwährung, dem US-Dollar. Der lybische Plan, eine neue Währung mit Golddeckung zu erschaffen (den Gold-Dinar) und das Öl des Landes nur noch gegen diese Währung zu verkaufen, war wohl der eigentliche Anlass, weshalb der Diktator gestürzt werden musste. Anschließend führte der Missbrauch von UNO-Resolutionen zum massenhaften Zerbomben seiner Streitkräfte und zur Entstehung von Milizen, die seine Waffenarsenale plünderten. Wie im Irak und in Syrien wurden allerdings dadurch islamistische Fanatiker und Stammeskämpfer auf den Plan gerufen. Das Ergebnis war wieder millionenfaches Leid und die Zerstörung vieler Städte und Dörfer."

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