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R-2: Zersetzung von innen, um die Außenwirkung einer Organisation zu schwächen



Erst die Arbeit, dann die Intrigen.


Zitat: "Natürlich sind schnell wachsende Parteien ein Konglomerat von mehr oder weniger zufällig zusammengewürfelten Mitgliedern. Das spiegelt sich natürlich auch in der dünnen Personaldecke der Funktionäre und potenziellen Abgeordneten wieder. Dadurch sind personelle Rivalitäten und Feindschaften bereits vorprogrammiert. Dies gilt besonders, wenn der Wettlauf um gut dotierte Abgeordnetenpositionen und Parteiposten entbrennt. Wenn Sie also eine missliebige neue Partei von innen zersetzen wollen, dann funktioniert das am einfachsten, wenn Sie diese Konstellation ausnutzen. Genauso hat es die Stasi auch in ihren Handreichungen beschrieben.


Oft reicht es bereits, in vertraulichen Gesprächen Gerüchte über wichtige Personen in die Welt zu setzen. Die etwas fleißigeren Intriganten werden jedoch kompromittierende Informationen über eine wichtige Person sammeln und seinen Feinden oder Konkurrenten heimlich zukommen lassen. Auf diese Weise können Sie verschiedene Personen und Gruppen in der Partei mit Munition versorgen, die bei günstiger Gelegenheit verschossen werden kann. Dies führt nicht nur zu gegenseitigen Diffamierungen und Verdächtigungen, sondern oft auch zu blankem Hass, verbunden mit Rachegelüsten. Es geht aber noch viel besser: Parteiausschlussverfahren und langwierige Prozesse vor den Schiedsgerichten der Partei und später auch bei Zivilgerichten sind gelegentlich die Folge. Hinter jeder Gruppe sammeln sich ihre Anhänger, was die Spaltung der Partei noch vertieft. Vordergründig geht es um politische Richtungskämpfe, dahinter stehen aber meist persönliche Motive wie Rache oder das Gerangel um die frei werden Positionen.


Auf diese Weise können Sie sich eine wirkliche Auseinandersetzung mit den Forderungen und Lösungsvorschlägen der zu bekämpfenden Partei sparen. Es reichen die üblichen gegenseitigen Verteufelungen. Die wirkliche „politische“ Arbeit wird in den Hintergrund gedrängt. Häufig reicht es, gelegentlich neues Material für das Feuer der internen Auseinandersetzungen über versteckte Kanäle zu liefern. Danach können Sie sich zurücklehnen und der Partei beim Prozess der Selbstbeschmutzung zusehen. Im besten Fall führt dies zur Selbstzerstörung. Das kann – wie bei einigen neuen Kleinparteien, die mit großen Idealen angetreten sind – zu einer schnellen Folge von Rücktritten im Führungspersonal führen. Dann folgen oft Schlammschlachten vor Gerichten, die an Lächerlichkeit kaum zu überbieten sind. Schließlich wenden sich die meisten Anhänger und Wähler der Partei enttäuscht ab. Bei den nächsten Wahlen gelangt sie in kein Parlament mehr. In Deutschland konnte man diesen Weg der Selbstzerstörung schon häufiger beobachten."

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