Nur wer gar nichts macht, macht keine Fehler.
Zitat: "Unliebsame oder konkurrierende Politiker können Sie relativ leicht durch Bestechungsvorwürfe auf der Basis von Bagatellen zu Fall bringen. Sie sind ständig unterwegs und nehmen an dienstlichen, halbprivaten oder privaten Abendessen und Reisen teil. So ist es fast unvermeidlich, dass sich unter den Hunderten solcher Anlässe auch Gelegenheiten finden lassen, bei denen nicht mehr ganz klar ist, wer die Rechnung für die Unterkunft oder das Menü bezahlt hat. Schon ist ein Bestechungsfall eingetreten.
Allerdings gibt es auch einen großen Bereich, in dem legale Bestechungen von Abgeordneten möglich sind. Es handelt sich um die erlaubten Nebentätigkeiten, die über Firmen dieser Personen abgewickelt werden. Etwa 20% aller Volksvertreter im Bundestag besitzen solche oder sind Anteilseigner. Wenn man nun Bestechungsgelder für politische Lobbyarbeit erhält, kann dies ganz einfach, legal und unsichtbar durch ein überteuertes Geschäft oder eine Provision über die eigene Firma abgewickelt werden. Es ist legal und kann leicht verheimlicht werden, wenn man einigermaßen vorsichtig ist. Ist man allerdings unvorsichtig und prahlt mit den Provisionen, die man z.B. für die Vermittlung von Maskenkäufen auf dem Höhepunkt einer Pandemie erhalten hat, dann bricht ein scheinheiliger Sturm der Entrüstung los. Die politischen „Freunde“ lassen die armen Sünder fallen, die schließlich zurücktreten müssen.
Bemerkenswert ist allerdings, dass sich die Öffentlichkeit und Politik kaum für die wirklich großen und ständig stattfindenden Bestechungsvorgänge interessiert: So verschwindet ein wesentlicher Teil der westlichen Entwicklungshilfe in Afrika in den Taschen der Regierungschefs und ihrer Clans. Gleiches gilt für die Zahlungen der Firmen, in die Afrika Bodenschätze abbauen oder große Agrarkomplexe etablieren.
Ebenso bleiben die riesigen und jahrelangen Bestechungsvorgänge, welche das Handeln eines ehemaligen US-Präsidenten und seiner Frau (in ihrer Rolle als Außenministerin) leiteten, juristisch unangetastet. Dies sollte eigentlich nicht nur angesichts der zahllosen und klar belegten politischen Dienstleistungen für Spender ("Pay-to-Play") verwundern. Hier wurde regelmäßig eine politische Hilfestellung oder Marktöffnung durch Millionenspenden an die Stiftung der beiden und durch Vortragshonorare im Bereich einer halben Million US-Dollar pro Veranstaltung vergolten. Allerdings haben sich bisher die Teflonhaut der beiden und ihr weitreichendes Unterstützernetzwerk im "Deep State" als Schutzmechanismus bewährt.
Einige Beispiele mögen unterstreichen, mit welchen Lappalien Sie einem Politiker einen Bestechungsvorwurf anhängen können und wie leicht es mit Hilfe der Medien ist, ihn von seinem Sockel zu stürzen und aus dem Amt zu fegen. Ein hochintelligenter Ministerpräsident wurde als Nachfolger eines Bundeskanzlers positioniert und hätte diesen Posten sicher glänzend ausgefüllt. Dies konnte jedoch durch die Seilschaft des Kanzlers abgewendet werden, weil sich jemand an einen Flug des Konkurrenten im Privatflugzeug eines Unternehmers erinnerte. Die Medien lieferten den Bestechungsskandal und so war der Rücktritt nicht mehr zu vermeiden. Ein Bundespräsident äußerte sich kritisch zum Bruch der EU-Verträge im Rahmen der Eurorettung. Bald darauf wird jedes Detail seiner privaten Finanzen von einer regierungsnahen Zeitung durchforstet. Obwohl schließlich nur eine ungeklärte Rechnung von einigen hundert Euro übrigblieb, konnte man ihn vorher schon wegen angeblicher Vorteilsnahme zum Rücktritt zwingen. Schließlich musste allerdings auch die Staatsanwaltschaft kleinlaut zugeben, dass sich der Fall in Luft aufgelöst hatte. Da war aber das Ziel längst erreicht.
Um den erhofften Effekt eines Korruptionsvorwurfs zu erreichen, müssen Sie jedoch darauf achten, die Geschichte lange genug am Kochen zu halten, so dass das hungrige Rudel der Journalisten alle paar Tage einen neuen Knochen mit Fleischresten findet. Dies ist meist relativ leicht möglich, indem Sie die Zielperson "auf Seife schieben" und sie dann zur "Salamitaktik" verleiten. Dadurch gibt es nicht nur häufig "Neuigkeiten" zu berichten, sondern es entsteht der Eindruck, hinter dem bereits Bekannten müsse sich noch viel mehr verbergen. So rechtfertigt sich bei jedem Verdacht der Gebrauch des Wortes "Skandal".
Ein Warnhinweis sollte jedoch nicht fehlen. Wenn Sie diese Regeln nicht beherzigen, begeben Sie sich in Gefahr, die Story zu verlieren. Wenn ein "Skandal" in dem Medien "durch" ist, dann ist es vorbei. Das Journalisten-Rudel hat sich schon woanders festgebissen. Für die Fernsehstationen und Zeitungen sind ihre Tages-Quoten oder Auflagen entscheidend. Sie werden durch lange kochende und sich aufschaukelnde "Skandale" hochgetrieben. Solange dies der Fall ist, können Sie sich der begeisterten Mitwirkung der Journalisten sicher sein."
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