Wir müssen die Leute da abholen, wo sie stehen! (Journalistensprech)
Zitat: "Zusätzlich zu den oben beschrieben Maßnahmen ist es erforderlich, Multiplikatoren der eigenen Botschaften im Internet zu finden, zu motivieren und ggf. zu entlohnen. Wie effektiv dies sein kann, sieht man daran, dass deren Beiträge zuweilen innerhalb von Stunden tausendfach geteilt und kommentiert werden. Einige Werbeagenturen nutzen dies bereits erfolgreich, indem sie Menschen mit einer großen Zahl von "Followern" dafür bezahlen, hier und da Informationen über eine Firma und deren Produkte in möglichst unaufdringlicher Weise zu verlinken oder zu "liken". So entsteht der Eindruck, der Multiplikator sei zufällig auf den neuen Rasierer, eine schöne Zeitschrift oder einen guten Reiseveranstalter gestoßen und habe Gefallen daran gefunden.
Genauso kann man auch verfahren, wenn es darum geht, Meinungen und Informationen zu verbreiten, die geeignet sind, zur erwünschten Bereinigung der Realitätswahrnehmung beizutragen. Dies ist im Internet besonders wichtig, denn hier dominieren die Plattformen und Kommentatoren, die sich gegen die ideologisch korrekte Interpretation der Wirklichkeit richten. Dort befindet man sich überwiegend in einem „feindlichen Umfeld“, wenn man die offiziellen Positionen der Mainstream-Medien und der Regierung vertritt.
Inzwischen haben auch die Hierarchen des Staatsfunks dieses Potential erkannt. Sie finanzieren Plattformen auf Youtube und anderen sozialen Medien und die dort auftretenden Protagonisten. Diese bemühen sich, die lockere Sprache und andere Stilmittel erfolgreicher Youtuber nachzuahmen. Gelegentlich gelingt das. In vielen Fällen erscheint jedoch die gespielte Lockerheit und „Coolness“ eher wie besserwisserische Arroganz. Das stößt ab und vermindert die gewünschte Wirkung.
Es gibt eine Reihe von Methoden, mit denen die erwünschten Botschaften so verpackt oder attraktiv gemacht werden können, dass sie einerseits den Multiplikatoren als interessante Postings abgenommen werden und andererseits nicht den schalen Beigeschmack durchsichtiger politischer Propaganda haben. Das ist jedoch ein großes Gebiet, welches im Rahmen dieser kurzen Zusammenfassung nicht ausreichend dargestellt werden kann. Es handelt sich um „Click Bait“-Überschriften bzw. Bilder und die Verpackung der zu propagierenden Meinung in Geschichten, die scheinbar von einem ganz anderen Thema handeln."
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