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J-6: Validierung journalistischer Vorurteile durch Schwätzperten



Wess Brot ich ess‘, des Lied ich sing.


Zitat: "Jede politische TV-Sendung lädt ständig Professoren der Politik-„Wissenschaft“ ein, um Licht in das dunkle Gewirr der Ereignisse zu bringen. Wie viele der Palaver-Wissenschaften ist auch dieses Fach eigentlich eine Sparte des Journalismus. Genauso fallen dann auch die erhellenden Einsichten dieser „Schwätzperten“ aus. Sie bestätigen mit anderen Worten, die Informationen, die eben gerade in den Nachrichten gelaufen sind. Fragt der Moderator, ob ein aktuelles Ereignis dieser oder jener Partei Stimmenverluste einbringen könnte, dann ist die Antwort in der Regel, dass dies sehr wohl möglich sei, aber vielleicht auch nicht, wenn andere Vorgänge diesen Image-Verlust wieder ausgleichen. Deshalb müsse man abwarten, wie sich die Lage entwickelt. Die Moderatorin nickt respektvoll und bekundet ihre Dankbarkeit für diesen hellen Lichtstrahl der Erkenntnis.


Wenn Sie also eine bestimmte Interpretation der Wirklichkeit durch eine scheinbar wissenschaftliche Verifizierung untermauern wollen, ist es die einfachste Methode, einen dieser Schwätzperten um Kommentierung zu bitten. Noch bessere Ergebnisse erreichen Sie jedoch, wenn Sie ein Gutachten in Auftrag geben. Dieses wird in der Regel gut entlohnt und kann ein sehr erhebliches Zusatzeinkommen zum Professorengehalt ausmachen. Sie werden deshalb viele Interessenten finden. Dadurch ist die Auswahl groß, so dass Sie leicht ein Gutachten erhalten können, welches genau Ihre Sichtweise wissenschaftlich untermauert. Neben der Verlockung des Geldes steht aber noch eine andere zur Verfügung. Sie können sicher sein, dass sich diejenigen Schwätzperten, die in ihrem Gutachten den Kurs der Regierung oder die ideologisch korrekten Interpretationen der Wirklichkeit unterstützen, genau wissen, dass sie sich damit auch für höhere Posten in der Zukunft empfehlen. Wer könnte da schon widerstehen?"

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