Wie man in den Blätterwald hineinruft, so schallt es heraus.
Zitat: "Es liegen eine Reihe interessanter Studien über die Mechanismen des Schwarmverhaltens bei Tieren und Menschen vor. Aus diesen Untersuchungen können Sie hocheffektive Methoden für die Steuerung des Herden- oder Schwarmverhaltens von Medien ableiten. Natürlich spielen noch einige zusätzliche Mechanismen eine Rolle. Diese werden weiter unten erwähnt. Hier sind die drei wichtigsten Erkenntnisse, die Sie leicht für die Beeinflussung der politischen Berichterstattung nutzen können:
1. Die Herde folgt dem Leittier, es reicht also, dieses zu beeinflussen. Das Leittier ist selten der Chefredakteur. Warum? Einerseits, weil die Personalknappheit in den Printmedien und den privaten Rundfunk- und Fernsehstationen einen „Copy and Paste“ Journalismus erzwingt. Mit anderen Worten, man schreibt die Berichte und Kommentare von anderen ab oder um. Bei Kommentaren und Bewertungen orientiert sich der „Copy and Paste“ Journalismus hingegen an den Meinungen der angeblichen Edelfedern. So kann man nichts falsch machen und erspart sich die Mühe des Recherchierens und Nachdenkens.
2. Ein Vogel im Schwarm orientiert sich immer an den 6-7 Vögeln in seiner Nachbarschaft. Ihr Ziel muss es also sein, eine Atmosphäre des Gruppenzwanges in den Redaktionen zu schaffen. Unter diesen Umständen weiß ein Journalist in der Regel sehr genau, in welchem Lichte die Kollegen und der Redaktionsleiter eine Geschichte sehen würden. Daran orientiert er sich sinnvollerweise in seiner Darstellung, weil er ansonsten bald in Richtung Ausgang geschoben würde. Die Selbstzensur ist die wirksamste aller Methoden zur Einschränkung der Pressefreiheit.
3. Eine ziellos im Kreis laufende Menge von Menschen verlässt bei Experimenten zur Schwarmpsychologie den Saal immer durch diejenige Tür, auf die rund 10% der Teilnehmer plötzlich zusteuern. Wenn die Mechanismen 1. und 2. keine Anwendung finden können, weil keine klaren Kopiervorlagen oder keine Meinungsschablonen zur Verfügung stehen, dann brauchen Sie in der Regel etwas länger, bis Sie erreichen können, dass sich der Journalistenschwarm homogen in eine Richtung bewegt
Sie müssen sich also der Mühe unterziehen, durch direkte oder indirekte Einflussnahme möglichst schnell diese kritischen 10% der Journalisten in die richtige Richtung zu lenken."
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